Mein 24″ iMac 8,1 (early 2008) verrichtet seit mehr als vier Jahren tapfer seinen Dienst, muss sich den Hardwareanforderungen von Lightroom & Co. allerdings allmählich geschlagen geben. Zeit also, den Knaben in Rente zu schicken und auf einen feinen 27″ iMac aufzurüsten.

Die Lieferzeit der BTO-Modelle betrug zum Zeitpunkt der Bestellung noch 4-6 Wochen, unterm Strich stand UPS nach ca. drei Wochen vor der Tür.

Ausgepackt, angeschlossen und was fällt mir da auf: das Display hat einen Farbstich, der vertikal von weiß (oben) nach gelblich (unten) verläuft. Wunderbar zu sehen, bspw. auf Webseiten mit weißem Hintergrund.

Das Display war noch nicht kalibriert, aber da Apple ja bei den aktuellen Geräten mit einer guten werksseitigen Kalibrierung wirbt, machte ich mir wenig Hoffnung, dass das Spyder4 hier noch etwas retten könne. Zumal eigentlich klar war, dass es hier Probleme mit der Hintergrundbeleuchtung gibt, die keine Software korrigieren kann. Aber die Hoffnung stirbt ja zuletzt.

Im Netz finden sich zu den aktuellen iMacs vereinzelt Forenbeiträge, in denen über einen Farbstich oder ungleichmäßige Hintergrundbeleuchtung geklagt wird (einfach mal nach “imac late 2012 yellow tint” googeln). Kurioserweise finden sich zu allen Modellen seit 2009 ähnliche Beschwerden. Scheint also ein Problem zu sein, dass Apple schon länger mitschleppt, das aber  – zumindest bei der aktuellen Generation – nicht flächendeckend für Empörung sorgt.

So lässt sich auf dieser Seite der iMac u.a. auf ungleichmäßige Hintergrundbeleuchtung untersuchen. Dazu werden bildschirmfüllend zwei horizontale, neutralgraue Balken angezeigt, deren Farbton, Sättigung und Helligkeit idealerweise identisch sein sollte.

Kam bei meinen Exemplar nicht so richtig gut hin:

imac_yellow_1

Schaut man im rechten Winkel auf das Display, wird deutlich, dass der untere Bildschirmbereich deutlich wärmer ist. Soviel zur grauen bzw. gelben Theorie. Aber bemerkt man den Unterschied auch bei einem praxisnahen Beispiel?

Das erstbeste Bild von der Apple-Webseite geladen, dupliziert und mit der Vorschau-App oben und unten auf dem Schreibtisch positioniert:

imac_yellow_4

Zugegeben: das ist sicher kein wissenschaftlich korrekter Test. Von links kommt beispielsweise Licht durch ein Dachfenster. Aber unterm Strich ist das Problem deutlich sichtbar. Und in Anbetracht des Preises der Kiste auf jeden Fall sichtbar genug. Wer seinen iMac ernsthaft für die Fotobearbeitung nutzen möchte, wird hiermit auf Dauer nicht glücklich werden.

Also, Apple-Support angerufen und Austauschgerät bestellt, was ja glücklicherweise problemlos abgewickelt wird.

Das Austauschgerät ist inzwischen jedoch auch schon wieder auf dem Weg zurück. Leider konnte ich das Display nicht testen, da der Austausch-iMac “dead on arrival” war (Display ohne Funktion, dafür Lüfter auch Hochtouren).

Derweil habe ich bei jedem iMac, der mir vor die Nase gekommen ist, den Schnelltest durchgeführt (kleines Finder-Fenster hoch und runter schieben) und festgestellt, dass eigentlich alle oder zumindest der Großteil der aktuellen Geräte das Problem zu haben scheinen (im Hamburger Apple-Store hatte jeder 27″-iMac einen mehr oder minder stark ausgeprägten Gelbstich im unteren Bildschirmbereich). Daher bin ich inzwischen vom Kauf zurückgetreten.

Jetzt steht doch wieder der 2008er-iMac auf dem Schreibtisch.