Der Antelope Canyon – was für ein beeindruckendes Naturphänomen. Auf unserem USA-Trip 2010 (hier mein Reisebericht) haben wir einen Nachmittag im Lower Antelope Canyon verbringen können. Was hab’ ich geflucht, als ich anschließend versuchte, meine EOS 450D vom Staub zu befreien, und bei dem Geräusch, das mein Sigma 17-70mm beim Bewegen des Tubus machte. Aber hey, wenn ich die Kamera im Rucksack gelassen hätte, hätte ich mich noch viel länger geärgert. Die 450D ist inzwischen längst Geschichte (wie sämtliches Canon Equipment), aber die Fotos sind geblieben. Und da ich gerade den Arm in Gips habe und damit eh nicht viel schaffen kann, hab’ ich die alten Canyon-Bilder noch einmal ‘rausgekramt und durch meinen aktuellen Lightroom-Workflow gezogen (Antelope Canyon, digitally remastered, quasi) und bei der Gelegenheit noch ein paar Tipps zum Fotografieren im Antelope Canyon zusammengeschrieben.
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Tipps für das Fotografieren im Antelope Canyon
Vormontieren: Objektiv im Canyon wechseln kann man vergessen. Von oben rieselt überall feiner roter Sand und auch in der Luft ist noch genug davon vorhanden um jedes Kamerainnenleben dauerhaft zu versauen. Also auf jeden Fall das Objektiv der Wahl vor dem Abstieg in den Canyon anbringen.
Die richtige Brennweite: Hier kommt’s jetzt natürlich auf den Stil an, aber würde ich noch ein Mal dort fotografieren, hätte ich mehr Weitwinkel an Bord. Die auf 35mm umgerechneten 27mm des Sigma 17-70mm an der 450D waren zu lang. Ich hatte Schwierigkeiten, den Boden mit aufs Foto zu bekommen und bin somit mehr in die Details gegangen. Durch die engen Gänge kann man meist nicht wirklich weit nach hinten ausweichen. Heute würde ich an einer Micro Four Thirds Kamera ein Lumix G 12-35mm f2.8 oder m.zuiko 12-40mm f2.8 mitnehmen, evtl. auch ein Ultraweitwinkel wie das m.zuiko 9-18mm oder das Lumix G 7-14mm einsetzen.
Staub vorbeugen: Meine EOS sah nach dem Canyonbesuch aus wie Sau und auf der Mattscheibe des Suchers waren bis zuletzt Überbleibsel zu sehen. Besser also, man bedient die Kamera durch einen Plastikbeutel oder ähnliches und schneidet für das Objektiv ein Loch aus. Reinigungspinsel und Blasebalg sollte man für die spätere Reinigung parat haben. Aber auch zwischendurch lässt sich Staub auf dem Linse mit dem Blasebalg schonend entfernen.
Genug Licht: je nach Sonneneinstrahlung kann es im Canyon schon mal recht dunkel werden, daher sollte man für genug Licht sorgen. Also entweder durch Stativ, oder, wenn das die Reisegruppe verbietet, ein lichtstarkes Objektiv oder in den höheren ISO-Bereich der Kamera vordringen (oder eine Kombination davon).
Hohe Tiefenschärfe: trotz allem Wahn um rasiermesserscharfe Schärfenbereiche, empfiehlt es sich, im Canyon abzublenden, um alle Details und Strukturen der Sandsteinformationen vom Vorher- bis in den Hintergrund scharf abzubilden.
Hier mal meine Ausbeute von einem regulären, geführten Trip mit einer Touri-Gruppe: