2012 sind wir dreieinhalb Wochen mit dem Camper durch Neuseeland getourt. Nord- und Südinsel. Erholungsurlaub sieht anders aus. Aber unvergesslich war’s trotzdem. Hier mein kleines, verspätetes Reise- und Fototagebuch.
Dies war unsere Reiseroute in der Zeit vom 24. Oktober bis 16. November 2012:
24.10.
Abflug ab Frankfurt mit Singapore Air in der Holzklasse. Zwischenstop Singapore Airport. Koi-Teich, Schmetterlingspark und Fußmassage inklusive.
26.10.
Ankunft in Auckland gegen Mittag. Mit dem AirBus in die Stadt und im Hotel eingecheckt. Endlich duschen. Dann noch mal schnell raus: 2degrees Simkarte mit 40 nzd aufgeladen (endlich wieder vernetzt) und im Supermarkt ein bisschen Abendbrot eingekauft. Todmüde. Um 18 Uhr vor Erschöpfung eingeschlafen.
27.10.
13 Stunden später wieder aufgewacht. Frühstücken gehen. Auf kleinem Markt den Tag mit leckerem Kaffee, frischen Croissants, Erbeeren und Live-Jazz begonnen. Dann losgestiefelt, durch einen eigenartigen Park und das Künstlerviertel. Mittagessen bei Penelope’s. Recht Lecker. Weiter durch den Rosengarten mit schönem Blick auf die Stadt. Wieder zurück in die Stadt und quer durch. Über kleine Zugbrücke in das geschäftige Hafenviertel. Sechs Stunden lang gelaufen. Zurück ins Hotel, kurze Siesta. Dann rauf auf den Skytower. Für 50 nzd. Kurzes Abendbrot. Um neun ins Bett.
28.10.
Werden um acht Uhr von Kea abgeholt und zum Depot gefahen. Fahrzeugeinweisung für das Wohnmobil bzw. den Camper erfolgt auf Deutsch. Klappt gut. Ab zum nächsten Supermarkt. Für 150 nzd eingekauft. Lebensmittel sind recht teuer. Im Campervan zu wenig Platz. Auf geht’s… Kurzer Stopp, um die Whangarei-Falls zu bestaunen. Dann weiter Richtung Bay of Islands. Nächster Halt Whale Bay/Matapouri. Entscheidung, ob Russell oder Paihia zugunsten Letzterem gefällt. Ersten Campingplatz angesteuert.
29.10.
Aufenthalt auf Campingplatz um eine Nacht verlängert. Am Nachmittag kleinen Track zu den Haruru Falls gestartet. Viel schöne Natur (inkl. Mangroven) und Vögel gesehen.
30.10.
Am nächsten Tag gute 400km nach Coromandel gefahren. In Hahei schönen Stellplatz mit Blick auf Traumstrand bekommen.
31.10.
Morgens Wanderung nach Cathedral Cove. Ca. 7 km. Dann kurze Erfrischungsdusche und wieder auf die Straße. Erster Stopp in Opoutere. Naturhafen und einsamer Strand. Von Strandseite netten Campingplatz entdeckt. Kurz noch einen Abstecher nach Onemana. Wunderschöner Strand mit kleinem Wasserfall und Felsen in der Brandung. Zurück auf rustikalen aber sehr matürlichen Campingplatz. In Whangamata das erste mal “gedumpt”. Dann Richtung Rotorua. Auf dem Weg in Katikati einen Bird-Garden angeschaut und Kaffee mit einem Pfau getrunken. Von Psychoschwan angegriffen. Weiter ins Thermal Valley. Übernachtung auf Campingplatz mit Thermalquellen direkt nebenan. 39 Grad warm.
02.11.
Whangamata Volcanic Valley besucht. Weiter Richtung Taupo. Huka Falls gesehen. Übernachtung auf Top10 HolidayPark; teuer aber sehr sauber.
03.11.
Richtung Tongariro National Park. Ohakune Mountain Road. Mangawhero Falls. Es regnet Bindfäden. Die Falls lohnen nicht. Mountain Road noch weiter hoch und wieder runter, da Sicht zu schlecht geworden. Campingplatz in Whakapapa.
04.11.
Bis jetzt schönes Urlaubserlebnis: Taranaki Waterfall Track genommen und erweitert zum Lower Tama Lake. Insgesamt 5,5h gelaufen. Sehr schön und sehr anstrengend. Tolle Sicht auf Mt. Ngauruhoe. Weiter nach Wanganui. Schöne “Flauschilandschaft”. Tolle Strecke. ÜN auf Top10 Campingplatz (da weiß man, was man hat).
05.11.
Früh hoch und ab nach Wellington. Fähre sehr komfortabel. Etwas Seegang. Nach 3 Stunden Ankunft in Picton. Regen. Weiter bis an die Cable Bay. Queen Charlotte Drive an den Marlborough Sounds entlang. Kleiner aber feiner Campingplatz.
06.11.
Vom Campingplatz aus die Cable Bay raufgekraxelt. Wunderschöne Aussicht. Dann weiter nach Marahau. Campingplatz für eine Nacht und Wassertaxi für den nächsten morgen gebucht. Abends etwas Pause; Wäsche gewaschen.
07.11.
Wecker klingelt um 6:45 Uhr (ist ja Urlaub). Um neun mit dem Wassertaxi los. Gebucht bis Anchorage, gebracht bis Torrent Bay. Knietief im 14 Grad kalten Wasser an Land gewatet. Statt 12km nun 15km Strecke zurück nach Marahau. Tolle Buchten und Ausblicke. Das Wetter meint es gut mit uns. Morgens droht noch Regen, nun strahlend blauer Himmel. Am späten Nachmittag weiter nach Murchison. Tolle Strecke auf der SH6. Abends Fisch gekocht. Ungenießbar.
08.11.
Weiter in Richtung Punakaiki. Am Bullet River entlang. Erster Stop Cap Foulwinds und benachbarte Bay; Seelöwen gesehen. Dann zu den Pancake Rocks. Kurz vorher noch Truman Track, kurzer Abstecher an den Strand der rauhen Westküste. Pancake Rocks sehenswert. Und kostenlos. Nach Greymouth auf Top10 Campingplatz (man muss sich auch mal was gönnen).
09.11.
Auf zum Franz Josef Gletscher. 1.5 Stunden Walk hin und zurück. Zahmen Kea gesehen. Süße Viehcher. Anschließend noch Peter’s Pool: Reflektionen auf kleinem See. Lake Matheson, bewölkt und zu windig, daher nicht so dolle (1.5. Stunden). Weiter zum Campingplatz am Fox Glacier.
10.11.
Wecker klingelt um sieben Uhr. 330 km Strecke bis Queenstown. Fast nur Regen auf der Fahrt. Schöne Sehenswürdigkeiten bei dem Wetter links liegen gelassen. In Queenstown auf vollen aber sehr zentralen Campingplatz gefahren. Essen gewesen im Captain’s Restaurant. 2x Rib Eye Steak. Morgen keinen Strom daher noch schnell Bolognesesauce vorgekocht.
11.11.
Queenstown verlassen und in Richtung Milford Sound aufgebrochen. Zwischenstopp im Visitor Center Te Anau. Beim Ausparken anderen, alten Van angerempelt. Stoßstange und Heckleuchte kaputt. Hinterlassen Vereicherungsdaten an Scheibe und in iSite. Am Camper außer Kratzer nichts zu sehen. Noch mal auftanken, dann die Milford Sound Road entlang. 119 km. Tolle Landschaft. Leider Regen. Keas fressen die Gummiisolierung an unserem Campervan. Nervige Viehcher. Schnell weiter. Kein freies Camping am Parkplatz Milford Sound (Reiseführer lügt). Also doch in die Lodge. Powered Sites belegt, für 38 nzd Stellplatz ohne Strom auf 0815-Parkplatz. Reparierter Unfallvan will auch in Lodge übernachten. Muss aber wieder fahren, da schon alles voll. Schlechtes Gewissen. Regen lässt nach.
12.11.
Saukalte Nacht. Aber gutes Wetter. Früh hoch und den Milford Sound erkundet: zwei kurze Waderungen am Peak mit vielen, menschenfressenden Sandflies. Kurzer Foto-Stopp im Gertrud’s Valley. Dann den auf sehr anstrengenden Key Summit Track. Hoch auf knapp 1.000 Meter, ca. 3.5h. Hat sich gelohnt. Nachmittags weiter bis nach Invercargill.
13.11.
Von Invercargill auf der Southern Scenic Route bis Dunedin. Auf dem Weg Stopp an der Curio Bay. Versteinerter Wald am Strand. Sind fast schon wieder weg, dann doch aus sicherer Entfernung einen der seltenen Gelbaugenpinguine entdeckt. Weiter an der Küste entlang. Dann Nugget Point. In windigen Höhen. Schöner, stürmischer Walk zum Leuchtturm. Übernachtung in Dunedin.
14.11.
Weiter an der Ostküste. Shag Point, Seelöwen gesehen. Einer direkt vor den Füßen im Gras. Dann weiter zu den Moaraki Boulders. Von dort nach Oamaru. Viktorianisches Stadtzentrum sehr schön. Lecker Kaffee getrunken und Oliven-Pizza-Baguette beim Holländer gegessen. Von dort nach Timaru auf Campingplatz.
15.11.
Campervan ausmisten, noch mal dumpen und ab nach Christchurch, das treue Gefährt verabschieden. Voll beladen mit dem Taxi ins Bed & Breakfast “Lilac Rose”. Nette Hosts und drolliger Retrieverwelpe. Abends asiatisch Essen gewesen. Viel los, da Feiertag.
16.11.
Gut gefrühstückt. Der Hausherr bringt uns zum Airport. Rückweg.
hallo Dennis.
Sehr gute Doku!
Wieviel Geld benötigt man denn ungefähr für diese Reise mit dem Camper?
Hi Nils! Danke! Wie teuer der Trip wird, hängt natürlich immer sehr davon ab, wo man übernachten will, wie gut der Camper ausgestattet sein soll, wie günstig man an die Flüge kommt, ob man im Camper kocht oder essen geht, etc. Für den Camper haben wir für die dreieinhalb Wochen bspw. um die 1.000 Euro bezahlt.
Hallo Dennis,
Eure Reise erinnert mich sehr an unsere Rundreise. Wir waren 5 Wochen auf einer sehr ähnlichen Route on Tour – nur andersherum. Start in Christchurch, Ende in Auckland. Da wir mit Kind zu dritt unterwegs waren und nicht am Traumurlaub sparen wollten, hatten wir einen geräumigen 4-Bett Camper mit Alkofen, Dusche, etc. Wir waren am Ende des Sommers unterwegs, daher war der Camper mit 3.900 € auch kein Schnäppchen doch am Ende jeden Euro wert
Hallo Dennis, wo habt ihr den Camper gebucht?
Danke und Grüße
Hi Tobias! Wir haben den Camper bei TSA Travelservice gebucht.
Hallo Dennis, toller Reisebericht und wunderschöne Fotos! Mit welcher Kamera warst du unterwegs? Ich möchte mir gerne eine Neue für unsere Reise nach Neuseeland zulegen. Hast du eine Empfehlung für mich?
Hi Annika! Dankeschön, freut mich! In Neuseeland hatte ich die Olympus OM-D E-M5 und eine Panasonic GX1 dabei. Als Objektive das Olympus 14-150mm und das Panasonic 20mm Pancake. Alles aus dem Micro Four Thirds System, mit dem sehr zufrieden bin. Dazu findest Du hier auf den Seiten auch noch jede Menge Informationen. Eine pauschale Empfehlung ist natürlich immer schwierig. Das hängt ganz stark von Deinen Anforderungen (und dem Budget, das Du Dir setzt) ab, aber wenn Du etwas mit Wechselobjektiven suchst, kann ich Dir aktuell zum Beispiel eine OM-D E-M10 II empfehlen. Eine hervorragende Reisekamera.
Schöne Seite und Bericht, wie hast du denn die Landkarte mit Briefmarke gestaltet, selber oder mit einem Tool
Danke! Die Landkarte hatte ich auf nem Mac mit iPhoto erstellt (mit der Fotobuch-Funktion und dann die Seite mit der Karte aus dem Druck-PDF extrahiert). Die Briefmarke mit der Postage Stamp Photoshop Aktion von panosfx.com
Danke!!!
Und weiter so, tolle Seite
Hallo Dennis
bei uns soll es im März losgehen. Wie habt ihr denn immer eure Campingplätze gefunden? Und mußtet ihr die vorbuchen? Ich bin im Netz schon immer auf Suche, aber eine tolle Seite mit mit allen Campingplätzen habe ich irgendwie noch nicht ausfindig gemacht.
Hallo Iris! Wir hatten einen traditionellen Reiseführer dabei, der zu jeder Region einige Campingplätze vorgeschlagen hat. Am Ende haben wir aber dann doch oftmals einfach geschaut, ob in der Nähe unseres nächsten Stopps einer der Top 10 Holiday Parks lag. Die waren echt in Ordnung: viel Platz, sauber, warmes Wasser und gute Lage. Vorbuchen mussten wir nichts. Einzig am Milford Sound hätte es Sinn gemacht, da war’s recht eng.
Salü Dennis,
Super Bericht und Fotos, danke dafür. Wie ich gelesen habe waren die dreieinhalb Wochen eher zu knapp, was würdet Ihr empfehlen für diese Tour. Wir werden unsere Kinder 5 und 3 mitnehmen?
Dreieinhalb Wochen waren tatsächlich sehr knapp für Nord- und Südinsel. Wir sind schon recht zügig von Stopp zu Stopp gehetzt. Wenn ihr auf jeden Fall beide Teile sehen wolltet und mehr Zeit zur Verfügung habt und auch mal die Flexibilität haben wollt, an einem Ort ein paar Tage länger zu bleiben, wenn’s euch dort gefällt, dann sollten’s schon wenigstens fünf Wochen sein. Oder ihr beschränkt euch auf Nord- oder Südinsel und erkundet die dann etwas entspannter.